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HIV-Prävention für geflüchtete Menschen

Über die Arbeit des Team „Flucht und Migration“ der AIDS-Hilfe Oldenburg

Seit mehreren Jahren setzt sich die AIDS-Hilfe Oldenburg e.V. (AHO) verstärkt für die Aufklä- rungsarbeit mit spezifischen Angeboten für MigrantInnen und geflüchtete Menschen in Oldenburg ein. Bereits 2006 bildete sich so der Fachbereich „Flucht und Migration“ mit professionellen, spezifischen Angeboten für diese Zielgruppe innerhalb der AHO.

Die HIV/AIDS Prävention bedarf aufgrund der Thematik einer besonderen Sensibilität. Gerade im interkulturellen Kontext verlangt die Präventionsarbeit ein besonderes Einfühlungsvermögen. Über Themen wie Sexualität, Krankheit, Gesundheit, HIV /AIDS, Leben und Tod zu sprechen, bedarf ein hohes Maß an Kenntnissen über die jeweiligen kulturellen Realitäten, Zusammenhänge, Werte und Normen. Wie überall stieg auch in Oldenburg in den letzten zwei Jahren die Anzahl geflüchteter Menschen an. Seit Anfang des Jahres 2016 machen wir (Bereich „Flucht und Migration“ der AIDS-Hilfe Oldenburg e.V.) wieder Präventionsveranstaltungen in Unterkünften für geflüchtete Menschen. Oft gestalten wir diese Präventionsarbeit im Rahmen von Aktionen wie zum Beispiel gemeinsamen Grillen, Waffeln backen vor Ort mit den Bewohner*Innen oder auch in Verbindung mit Filmabenden in den Unterkünften oder an anderen Orten.

Bei solchen Aktionen kann ganz niedrigschwellig unser Infotisch mit Broschüren in verschiedensten Sprachen zu HIV, Hepatitis und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten angeschaut und Infomaterial sowie Kondome mitgenommen werden. Auch haben wir Material von anderen Beratungsstellen und/oder Angeboten im LGBTIQ-Bereich dabei. Beim backen der Waffeln entstehen oftmals Gespräche mit den Bewohner*Innen über verschiedenste Themen und Anliegen. Durch diese ersten Kontakte und Gespräche, haben wir die Möglichkeit, nach und nach eine Vertrauensbasis zu den Bewohner*Innen aufzubauen. Dieses Vertrauen ist die Grundlage für alle folgenden Gespräche und Fragen im Bezug auf Sexualität, Gesundheit, HIV/AIDS und andere sexuell übertragbare Krankheiten.

Auch in dem Caféangebot einer ehrenamtlichen Gruppe schauen wir von Zeit zu Zeit vorbei, um auch dort für die Bewohnner*Innen als AnsprechpartnerInnen vor Ort zu sein und eine mögliche Vertrauensbasis zu stärken.

Da wir die Präventionsveranstaltungen grundsätzlich mindestens zu zweit durchführen, gibt es auch immer Raum für vertrauliche Gespräche und Fragen unter vier Augen.

Bei unseren Veranstaltungen haben wir manchmal auch Dolmetscher*Innen im Team. Leider ist das nicht immer möglich, aber trotzdem findet sich zum Glück meist ein Weg für die gemeinsame Kommunikation, sei es über die Arbeit mit Piktogrammen oder die freundliche Unterstützung durch andere Bewohner*Innen, die vom deutschen, englischen oder französischen in andere Sprechen übersetzen.

Zu unserer Arbeit in den Unterkünften gehört auch der Austausch mit den Sozialarbeiter*Innen vor Ort. Für diese bieten wir beispielsweise Mitarbeiter*Innen-Schulungen zu HIV/AIDS und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten an. Wir hoffen, einen kleinen Einblick in unsere Arbeit mit geflüchteten Menschen gegeben zu haben und freuen uns immer über Interesse an und Unterstützung für unsere Arbeit.

jana | AHO

Mehr Infos & Kontakt:
AIDS-Hilfe Oldenburg e.V., Bahnhofstr. 23, 26122 Oldenburg
Tel. 0441-14500, Fax 0441-14222
www.aidshilfe-oldenburg.de

Spendenkonto: IBAN: DE77 2805 0100 0018 4080 05
Swift-BIC: SLZODE22 bei der LzO

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